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„Sable, Fable“ von Bon Iver: Ein anderes Ende?

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Auf dem ersten Album seit 2019 klingen Bon Iver ungewöhnlich fröhlich - und gleichzeitig schwer nach Abschied.

Die ersten drei Tracks kennen wir von der „Sable,“-EP aus dem letzten Herbst, auf der Justin Vernon selbst für seine Verhältnisse haltlos und zerbrechlich einer Beziehung nachgetrauert hat. Doch danach folgt die Überraschung: „Short Story“, vor allem aber „Everything is peaceful Love“ zerschmettern die Melancholie, und für den Rest von „Fable“ klingen Bon Iver so gelöst und euphorisch wie nie. Fast ohne die fragmentarische Elektronik und kryptischen Texte, die seine letzten Alben geprägt haben, singt Vernon zu Saxofonen, Slidegitarren und warmen Rhodesklängen über den Beginn einer neuen Liebe.

Das alles wirft die Frage auf: Wie überlebt ein Projekt, dessen Geburt aus Trennungsschmerz schon eine moderne Legende ist, eine derart weiche Landung? Kein Wunder also, dass Vernon „Sable, Fable“ als Bon Ivers Epilog bezeichnet hat und sich am Ende das Gefühl einstellt, ihm beim Reiten in den Sonnenuntergang hinterherzuwinken – was dann trotz allem wieder für angenehm bittersüße Melancholie sorgt. Doch vielleicht ist noch nicht alles vorbei: Immerhin heißt die kleine Ambient-Coda „Au revoir“ …

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