Scotch & Water: Sirens
Melodien, Hooks und eine Frontfrau mit Herz in der Stimme: Die Hamburger Band Scotch & Water veröffentlicht ihr Debütalbum „Sirens“.
Eine wiederkehrende Frage lautet: Wie viel Eskapismus darf man sich in Zeiten wie diesen erlauben? Bands wie Scotch & Water beantworteten das wohl mit: So viel wie geht! Das beziehen sie – anders, als ihr Bandname vermuten lässt – nicht auf besinnungslosen Alkoholkonsum, sondern auf ihre Musik, die Scotch & Water auf „Sirens“ so lockerflockig indiepoppig daher dudeln, dass man sich fragt, ob wir erst 2019 und somit Prä-Pandemie sind.
Wobei das Quartett musikalisch sogar auf Elemente setzt, die eher 2009 sind: treibende Drums, klimpernde Keyboardrutschen, schmunzelnde Gitarrenläufe und fluoreszierende Hooks, die skandinavische Bands neuerlich geprägt haben. Dazu ein paar folkige Ausreißer und eine Spur düstere Melancholie. Egal, „Sirens“ hat vieles, was eine akzeptable Platte braucht: Melodien, Hooks, eine motivierte Band und eine Frontfrau mit Herz in der Stimme. Klingt banal, ist es auch – funktioniert aber. Interessant wäre noch, wie sich „Sirens“ von Scotch & Water live macht. Aber das finden wir ja spätestens 2022 raus.