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„Rot (Hunger)“ von Senthuran Varatharajah: Grausam faszinierend

Buchcover „Rot (Hunger)“ von Senthuran Varatharajah

Mit „Rot (Hunger)“ erzählt Senthuran Varatharajah den Fall des Kannibalen von Rothenburg nach – als eine Liebesgeschichte.

Die Texte des in Sri Lanka geborenen Schriftstellers Senthuran Varatharajah brechen mit Konventionen: Sein neuer Roman „Rot (Hunger)“ erzählt den Fall des Kannibalen von Rothenburg nach – als eine Liebesgeschichte. Varatharajah mischt die wahre Geschichte von Armin Meiwes, der 2001 Jürgen Brandes auf dessen Wunsch getötet und gegessen hat, mit seiner eigenen Sehnsucht nach einer verlorenen Liebe und berührt damit ein Tabuthema: den im Grunde brutalen Wunsch nach dem kompletten Einverleiben der geliebten Person.

Seine Sprache ist dabei poetisch fließend und abgehackt zugleich, wortgenaue Zitate treffen auf träumerische Assoziationsketten. Zusätzlich dazu gelingt es Senthuran Varatharajah mit „Rot (Hunger)“ auch noch, seine Familie und Herkunft zu reflektieren, er findet Parallelen zwischen Meiwes’ Bluttat und der Verstümmelung der Sprache. Im Netz urteilt eine Rezension: „Im Grunde genommen ein unerträgliches Buch.“ Genau – aber zugleich so grausam faszinierend wie der Fall Meiwes selbst.

 

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