Simone Kopmajer: My Wonderland
Gibt es eigentlich die weibliche Form des Crooners? Nein? Ein Versäumnis, denn jemanden wie Simone Kopmajer könnte er bestens charakterisieren.
Gibt es eigentlich die weibliche Form des Crooners? Als Terminus offenbar nicht, obwohl er jemanden wie Simone Kopmajer bestens charakterisieren könnte. Die Österreicherin fühlt sich stimmlich am wohlsten, wenn sie verhaucht und vernuschelt hinter dem Beat singt. Dazu passt am ehesten das Songbook der Bossa- und Westcoastklassiker, die leicht schwülstige Atmosphäre von Antonio Carlos Jobim oder Burt Bacharach.
„My Wonderland“ versammelt neben deren Schlafzimmerblick-Balladen auch ein bisschen Ellington und Santana sowie Eigenkompositionen. Bandleader und Saxofonist Terry Myers legt in seinen Arrangements den Fokus eindeutig auf die ewig erotische Zwiesprache zwischen Horn und Gesang. Eingespielt wurden die Aufnahmen in den Wavegarden Studios mit einer extradicken Portion Hall, die unverkennbar in die Sixties weist – jene Dekade, in der der Jazz so unverhohlen auf Kuschelkurs mit dem Pop gegangen ist wie nie zuvor.
My Wonderland erscheint am 26. Juni bei Lucky Mojo Records.