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„Symba Supermann“ von Symba: Playboys werden gefickt

SYMBA SUPERMANN

Auf „Symba Supermann“ irrt Symba gewohnt stilsicher durch Berlin und verliert sich zwischen Designerklamotten, Köfte-Imbiss und Drogen.

Symba ist der Archetyp einer neuen Generation, die vor etwa drei Jahren endlich Vibe in den deutschen Beamten-HipHop gebracht hat: Songstruktur egal, Reime egal, Posen … nicht ganz so egal. Auf seinem Debütalbum „Symba Supermann“ kulminiert der naiv wirkende Style des Berliner Rappers in einer Sammlung von Coming-of-Age-Fragmenten zwischen Designerklamotten, Köfte-Imbiss und Drogen.

Mit einfachen Assoziationen fängt Symba unverkrampft die Gegenwart urbaner Jungerwachsener ein: Die Liebe gibt’s auf Instagram, die Einkäufe kommen per Gorillas, und der Friseur wird mit Paypal gezahlt. Der hedonistische Dauerkonsum wird dabei bis zur totalen Entfremdung überdreht – oder mit Symbas Worten: „Kapitalismus hat Playboys gefickt“. Diese traurige Erkenntnis wird von einer diffusen Melancholie gejagt, die sich trotz des Rapstarlebens auf der Überholspur nicht abschütteln lässt: „Wir sind traurig/warum, weiß ich auch nicht“. Dass der 24-Jährige auf dem Hit „Late Time“ dann unweigerlich an Kid Cudi erinnert und auf „Tamagotchi“ humorig die CDU abblitzen lässt, macht das Album schon jetzt zu einem der spannendsten Rapprojekte des Jahres. Ursprünglich sollte das Album übrigens „Soundcloud Supermann“ heißen.

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