Tau 5: Kreise
Tau 5 mischen Free-Jazz mit Fusion und HipHop: Wer Jazz noch immer auf das Ethos handgemachter Musik reduziert, verpasst so einiges.
Wer Jazz immer noch auf den Ethos handgemachter Musik reduziert, sollte von diesem Album die Finger lassen – verpasst dafür aber so einiges. „Kreise“ fehlt es nicht an virtuosen Momenten: Moritz Baumgärtner an den Drums, Philipp Gropper am Saxofon, Philip Zoubek an der Elektronik und Petter Eldh am Bass haben sich ihre Sporen allesamt schon mit anderen Projekten verdient und bedürfen keinerlei Akkoladen mehr. Die tatsächliche Stärke des Albums liegt jedoch in der Verknüpfung von akustischen Klängen, elektronischen Sounds und solider Editierarbeit.
Die Stücke setzen sich aus vorab geschriebenen Passagen, Jams und Improvisationen zusammen, deren Grundlage zum Teil bereits zuvor aufgenommene und von Produzent Ludwig Wandinger bearbeitete Sessions bilden. Der dichten Atmosphäre, die sich aus der Produktion ergibt, mischen TAU5 noch eine wuchtige Mischung aus Free-Jazz, Fusion und HipHop bei. Und gerade weil letzterer nicht zu kurz kommt, hält die Platte trotz des experimentellen Ansatzes auch einige Kopfnickermomente bereit.