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The Bug: Fire

Kevin Martin alias The Bug Portrait mit Cap und Sonnenbrille
(Foto: Caroline Lessire)

Mit „Fire“ findet Kevin Martin alias The Bug zur alten Form zurück und bringt Grime, Dubstep und Industrial zusammen.

2008 hat Kevin Martin alias The Bug mit dem vernichtenden, urbanen Bass-Inferno „London Zoo“ etliche Genres des UK-Underground zu einem höllischen Sound verdichtet: Grime, Dubstep und Industrial. 2014 ist das bis dato letzte The-Bug-Album gefolgt, „Angels & Devils“ – eine Mischung aus verspulten Ambienttracks („Angels“) und Bassmonstern („Devils“), die zwar nicht weniger apokalyptisch, dafür aber umso halbgarer ausgefallen sind. Wenn Kevin Martin auf „Fire“ jetzt stilistisch zur Form zurückfindet, aber direkt auf dem ersten Track Geraune über Impfdiskriminierung eine Plattform bietet (in Form eines Spoken-Word-Beitrags des Dichters Roger Robinson), ist das schwer miteinander zu vereinen.

War die Weltuntergangsstimmung auf „London Zoo“ und „Angels & Devils“ für Querdenkerei offen? Nicht wirklich. Und auch die anderen Tracks richten ihren Fatalismus anscheinend eher gegen tatsächliche Ungerechtigkeiten als gegen herbeifantasierte (wie Robinsons zweiter Beitrag für den Closer „The Missing“, der den Opfern des Hochhausbrandes der Londoner Grenfell Towers von 2017 gedenkt). Trotzdem: Der Spaß an dem ansonsten meisterhaft produzierten Album ist maßgeblich getrübt.

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