„The fateful Symmetry“ von Mark Stewart: Ein herausfordernder Nachlass

Das postume Album „The fateful Symmetry“ von Mark Stewart ist keine leichte Kost, aber ein Beweis, wieso er einst von Nick Cave geadelt wurde.
Mark Stewart ist tot, und das nicht eben seit gestern. Mit 62 ist 2023 der britische Post-Punker, Avant-Funker und Industrial-Pionier verstorben, über den Nick Cave einmal geurteilt hat, dass er mit seinem experimentellen Sound – ein bisschen Jazz, ein bisschen Reggae, ein bisschen New Wave – „alles geändert“ habe. Was genau, hat Cave allerdings nicht verraten.
Und auch auf Stewarts letztem, neun Tracks dickem postumen Album „The fateful Symmetry“ bekommt, wer ihn nicht eh schon wegen seiner Arbeiten mit Trent Reznor oder Massive Attack feiert, keine eindeutige Antwort. Vielleicht, dass man nicht geradeaus singen muss, um etwas zu erzählen; dass die Breakbeats der „Matrix“-Filmreihe noch gewonnen hätten, wenn Neo regelmäßig einen durchgezogen hätte; vielleicht auch nur, dass man nie zu alt ist, um Songs über Bedauern und Widerstand, Neugier und Versöhnlichkeit zu schreiben und auch so zu meinen. In jedem Fall fordert Stewarts musikalischer Nachlass heraus, bis man am Ende zu wissen meint, woher Caves Allgemeinplatz kam.