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The Mountain Goats: Getting into Knives

Getting into Knives
Merge
SONGWRITERPOP „I am going to make it through this year / If it kills me“: Nicht nur der Song „This Year“ vom 2005-er Mountain-Goats-Werk „The Sunset Tree“ qualifiziert John Darnielle als perfekten Begleiter durch die Pandemie. Auch ein Jahr später veröffentlichte er mit „Get Lonely“ ein Album, auf dem gleich mehrere Songs die Gefahren thematisieren, die beim Verlassen des eigenen Hauses drohen, und den Lockdown im Frühjahr hat der 53-jährige Songwriter genutzt, um nur mit seinem Ghottoblaster die LoFi-Platte „Songs for Pierre Chuvin“ aufzunehmen, auf der er historische Texte für die Gegenwart anverwandelt: „Return the peace you took from me / Give me back my community.“ Gerade mal sieben Monate später folgt nun ein opulentes, in Memphis mit Produzent Matt Ross-Spang eingespieltes Bandalbum, das seinem Titel alle Ehre macht: „The last Place I saw you alive“ ringt mit der Gewissheit, dass man einen geliebten Menschen nie mehr wiedersehen wird. Die mit Bläsern und Orgel ausstaffierte Country-Soul-Single „Be famous“ ermuntert zu großen Ambitionen – bekommt dann aber mit „Tidal Wave“ auch eine Antithese: „Even the very proud probably die on their kness.“ Doch so sehr Darnielle die Hörer*innen auch in offene Messer laufen lässt, zeigt gerade „Tidal Wave“, dass zwischen den Zeilen auch Hoffnung versteckt ist: „Not every wave is a tidal wave.“ cs

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