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„Fix yourself, not the World“ von The Wombats: Immortal Wombats

Portraitfoto The Wombats
(Foto: Tom Oxley)

Sie haben noch immer einen Weg gefunden, ihren Indierock ins nächste Jahrzehnt zu retten. Aber können The Wombats auch die Generation TikTok für sich begeistern?

Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 bis zum neuen Album „Fix yourself, not the World“ haben The Wombats konstant dieselbe Besetzung. Nicht schlecht für eine Band, die immerhin den Tod des Indierock-Primats überleben musste. Gleich mit seinem Debütalbum „A Guide to Love, Loss & Desperation“ hat sich das Trio aus Liverpool 2007 als Meister der Mischung aus tanzbar und Garage etabliert, immer ein bisschen melodischer und bunter als Landsleute wie Arctic Monkeys oder Bloc Party. Seitdem mussten The Wombats wiederholt nach Wegen suchen, relevant zu bleiben, während sich die Poplandschaft um sie herum verwandelt hat. Dabei haben sie einiges Geschick bewiesen – und Glück gehabt.

Dass ein Remix ihres Songs „Greek Tragedy“ zu einem Hit auf der Internetplattform TikTok werden würde, hätten Matthew Murphy, Dan Haggis und Tord Øverland-Knudsen nie erwartet. Plötzlich haben sie Fans aus einer neuen Generation, die gerade rechtzeitig zum neuen Album „Fix yourself, not the World“ auf den Zug aufspringen. Das ist pures Glück, wie The Wombats selbst zugeben. Aber sie verlassen sich nicht darauf: Mit ihrer neuen Platte könnten sie die Formel gefunden haben, um die neuen Zoomer-Fans zu halten.

Auf „Fix yourself, not the World“ kombinieren The Wombats treibenden Gitarrenrock mit Anleihen bei LCD Soundsystem und Charli XCX

Was diese Formel ausmacht? Vielleicht eine gewisse Sorglosigkeit, eine Akzeptanz der eigenen Eigenheiten. „Alles, was ich im Hinterkopf hatte, war, es so echt und organisch wie möglich zu lassen und nicht die großen Geschütze aufzufahren“, erzählt Murphy über die Entstehung der neuen Platte. „Dann haben wir die großen Geschütze aufgefahren. Irgendwie tauchen die immer auf, egal, wie gern ich sie los wäre.“ „Fix yourself, not the World“ klingt also bombastisch, kombiniert treibenden Gitarrenrock mit Anleihen bei LCD Soundsystem und Charli XCX.

Doch bei aller Melodik gibt es düstere Untertöne, die sich in Songtiteln wie „Everything I love is going to die“ niederschlagen. Auch die zentrale Message des Albums, nach der man sich lieber selbst ändern soll, weil die Welt sowieso den Bach runtergeht, hat etwas von Kapitulation. Aber genau das könnte Teil zwei der Zoomer-Formel sein: Tanzen und Selbsthass – sind das nicht auch die Lieblingshobbys der TikTok-Jugend?

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