„There is only Love and Fear“ von Bex Burch: Die Welt in Antipoden
„There is only Love and Fear“ von Bex Burch ist betörend, hypnotisch und tanzbar. Am Ende bleibt trotzdem nur noch Meeresrauschen.
Sind das also die Antipoden, zwischen denen unsere brennende Welt marodiert: Liebe und Angst? Bex Burch hat sich – für eine kosmopolitische Künstlerin wenig überraschend – für erstere entschieden. Die Liebe zu afrikanischer Musik hat die Engländerin für mehrere Jahre nach Ghana geführt, wo sie auf das Instrument ihres Lebens gestoßen ist: die Gyil, zumeist Balafon genannt, ein hölzernes Xylophon. Der wundersam weich nachhallende Klang des Instruments zieht sich seitdem durch ihr Schaffen – und ist nun auch auf ihrem Solo-Debütalbum zu hören.
„There is only Love and Fear“ lässt sich nur mit der inflationär gebrauchten Vokabel „hypnotisch“ beschreiben. Das frühlingsmorgenleichte „Dawn Blessings“ mit seinen betörenden Flöten und Violinen-Flächen basiert auf Burchs Selbstverpflichtung, drei Monate lang täglich neue Musik zu produzieren. Zwischendurch wummern tanzbare Drums und ein Kontrabass. Songs, die auch Sun Ra und Moondog bei einer konzentrierten Sonnenaufgangs-Session an einem westafrikanischen Strand hätten erschaffen können. Das schlüssige Ende: Meeresrauschen.