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„This stupid World“ von Yo La Tengo: Krise und Achtsamkeit

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Ist die Gegenwart reif für Yo La Tengo? Das neue Album „This stupid World“ ist geprägt von einer zerbrechlichen Gemütlichkeit, die gerade sehr gut passt.

Seit fast 40 Jahren gibt es Yo La Tengo, das aktuelle Trio-Line-up seit 30. In dieser Periode ist die Band zur Konstante im US-Indierock geworden, doch man könnte argumentieren, dass ihr angestammter Sound erst jetzt so richtig in den Zeitgeist passt: Lärm und Verzerrung gepaart mit einer zerbrechlichen Gemütlichkeit. Auch „This stupid World“ schwingt zwischen diesen beiden Polen. Krautige Rhythmen sorgen für einen stetigen Puls, dazu singen Ira Kaplan und Georgia Hubley hauchend über Zusammenbrüche und das unabwendbare Vergehen der Zeit.

Immer wieder verschwinden die Songs dabei halb hinter Gitarrenfeedback: „This stupid World“ ist das erste komplett selbst produzierte Album der Band, bei den Aufnahmen stand die Live-Atmosphäre im Vordergrund. Das alles fügt sich nahtlos ein in eine Gegenwart, in der eine Krise die nächste jagt – zugleich aber Achtsamkeit und Humor immer wichtiger werden. Der Titeltrack fasst diesen Umgang im Refrain knapp zusammen: „This stupid world/It’s killing me“, singen Kaplan und Hubley vor einer Wand aus Noise. „This stupid world/Is all we have“.

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