„Tot oder lebendig“ von Ariana Zustra
Mit viel Humor und tiefenscharfer Gegenwartsdiagnostik erzählt Ariana Zustra in „Tot oder lebendig“ von einer abgründigen Identitätssuche.
Mit „Tot oder lebendig° verneigt sich Ariana Zustra vor ihrer Geburtsstadt, aus der sie im Alter von vier Jahren vor dem Krieg flüchten musste.
„Tot oder lebendig° von Ariana Zustra ist unsere Buchempfehlung der Woche.
Als Zustra veröffentlicht Ariana Zustra elektronischen Artpop, doch die in Berlin lebende Journalistin Ariana Zustra weiß natürlich auch, wie gute erste Sätze gehen: „Nachdem ich Pommes gegessen und geduscht hatte, beschloss ich, mich umzubringen“, eröffnet die 36-Jährige ihren Debütroman. In „Tot oder lebendig“ erzählt sie von Anna, die sich in der ostdeutschen Provinz durch einen langweiligen Bürojob quält und am Tag vor ihrem 30. Geburtstag nicht mal mehr die Motivation zum Selbstmord aufbringt.
Bei einer Hypnosesession erfährt sie, dass in ihr die Seele eines jüdischen Kroaten namens Andri aus Dubrovnik haust. Kurzentschlossen reist sie an die Adria und trifft dort auf Anka, die jenen Andri gekannt hat und ihr von den Naziverbrechen im Zweiten Weltkrieg und den Gräueltaten im Jugoslavien-Krieg erzählt … Mit viel Humor und tiefenscharfer Gegenwartsdiagnostik erzählt Zustra von einer abgründigen Identitätssuche und verneigt sich zugleich vor ihrer Geburtsstadt, aus der sie im Alter von vier Jahren vor dem Krieg flüchten musste.
Mit „Tot oder lebendig“ hat es Ariana Zustra auf unsere Liste der besten Bücher im Dezember 2023 geschafft.