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TV-Tipp: „Shooting the Mafia“, eine Doku über Letizia Battaglia

Shooting the Mafia
(Foto: ZDF/SWR/Lunar Pictures)

Die Fotografin war die erste, die in den 70er-Jahren die Grausamkeit der sizilianischen Mafia dokumentiert hat. Unser Filmtipp

Wir tendieren dazu, die Mafia mit allerlei mehr oder minder realitätsfernen Filmen zu assoziieren – und mit den USA. Aber natürlich stammt sie ursprünglich aus Italien, insbesondere Sizilien. Dort konnten die Verbrecherfamilien jahrzehntelang fast unbehelligt herrschen. Wenn wir heute um ihre Grausamkeiten wissen, haben wir das auch Letizia Battaglia zu verdanken. Die Fotografin war die erste, die in den 1970er-Jahren die Morde dokumentierte. Die Dokumentation „Shooting the Mafia“ erzählt das Leben der engagierten und furchtlosen Frau.

Battaglia hat erst mit 40 Jahren mit dem Fotografieren begonnen. Sie selbst sagte: „Die Kamera hat mein Leben verändert. Indem ich sie einsetzte, wurde ich erst eigentlich zu einer Person.“ In ihrer Heimatstadt Palermo begann sie, für die kommunistische Tageszeitung „L’Ora“ Aufnahmen der Mafia-Morde zu machen. Ihre Bilder von Leichen, trauernden Hinterbliebenen und traumatisierten Kindern wurden berühmt. Sie schockieren noch heute, Letizia Battaglia bekam den Beinamen „fotografa militante“ verpasst. Später engagierte sie sich auch politisch. Privat stemmte sie sich Konventionen, lebte als geschiedene Frau mit einer Reihe jüngerer Liebhaber zusammen.

Die Regisseurin Kim Longinotto kombiniert in „Shooting the Mafia“ dokumentarische Aufnahmen mit Szenen aus italienischen Filmen, um die Kindheit und Jugend Battaglias zu illustrieren. So bekommen die verstörenden Fotografien ein essenzielles Gegengewicht.

„Shooting the Mafia“ läuft um 22.30 Uhr auf 3sat.

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