Musik für Entdeckende: Michael Wollny und Freunde
Auf „XXXX“ erschaffen Michael Wollny, Emile Parisien, Tim Lefebvre und Christian Lillinger surreale Klanglandschaften.
Es gibt diese Botanik-Dokus, in denen etwa eine Krokusblüte im Zeitraffertempo wächst. Oder Fallträume, in denen man – vorbei an allen möglichen optischen Eindrücken – auf ein schwarzes Loch oder wahlweise ein gleißendes Licht zustürzt. Wir kennen Zustände absoluter Desorientierung. Oder das Gefühl, auf ein Ziel zuzusprinten, bis die Lunge zu bersten scheint. Solche Momente könnte man perfekt mit dem unterlegen, was Michael Wollny, Emile Parisien, Tim Lefebvre und Christian Lillinger auf „XXXX“ zusammenimprovisiert haben. Aus dem scheinbaren Chaos von Tastenelektronik, Saxofonmelodiefragmenten, wüst gestrichenem Kontrabass und sehr frei angelegten Rhythmusstrukturen entstehen bei Michael Wollny und seinen Freunden surreale Klanglandschaften, die sich bis auf ein Minimum den vertraut klingenden Tonfolgen jeglicher musikalischer Konvention entziehen. Etwas für Entdeckende also: Weniger Musik als musikalisch generierte Entropie.