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Woods Of Birnam

Woods Of Birnam
(Yves Borgwardt)

Die Dresdner Band um Christian Friedel schwelgt gerne in Shakespeare-Momenten. Aber dieses Mal ist vieles anders.

 

Christian, auf dem neuen Woods-of-Birnam-Album verarbeitest du den Tod deiner Mutter. „Grace“ wirkt aber an ganz vielen Stellen stark lebensbejahend.
Christian Friedel: Wir wollten ganz bewusst einen Kontrast schaffen. Und meine Mutter hat wahnsinnig gerne getanzt und war überhaupt ein sehr lebensfroher Mensch. Dieses Gefühl wollte ich weitergeben, denn auch wenn Trauer und Verlust dunkle und schmerzhafte Themen sind, wollten wir ein Album machen, das zum Leben Ja sagt.
Wie habt ihr deinen persönlichen Schicksalsschlag ins Bandgefüge transportieren können?
Friedel: Sicherlich war der Tod meiner Mutter die Initialzündung, dennoch geht diese Platte nicht biografisch auf sie ein, und nicht jeder Song handelt von ihr. Es ist eher etwas, dass diese Zeit danach bewusst macht und deshalb gibt es auch viele Referenzen zu unserer Jugend und entsprechenden Spielereien auf dem Album. Da hat jeder seinen eigenen Teil beigesteuert.
Überraschend ist auch, dass ihr diese vermeintlich dunkle Platte mit Olaf Opal produziert habt, der stark im Pop verortet ist. 
Friedel: Als das Konzept für dieses Album entstanden ist und wir gemerkt haben, unsere Suche, wo wir hinwollen, dauert an, haben wir eine andere Sicht gebraucht. Und da war Olaf genau der Richtige. Der kommt aus dem Ruhrpott und hat diese direkte, klare Art, die uns als Band im Produktionsprozess sehr gut getan hat. Weil wir uns nämlich sonst aus Neugier und Lust am Experiment sehr gerne verlieren (lacht).
Hast du Angst, manche der Songs nicht live singen zu können, weil dich die Emotionen übermannen könnten?
Friedel: Es wird auf jeden Fall eine wichtige Frage, mit welcher Setlist wir auf Tour gehen. Wir haben „Alone“ als Eröffnungssong bei einem Neujahrskonzert gespielt, bei dem wir die neuen Songs angetestet haben. Ich habe am ganzen Körper gezittert, aber es wusste ja niemand, welche Geschichte dahinter steckt. Ich muss schauen, ob ich das noch mal kann, aber vielleicht ist es genau der richtige Schritt. Aber wahrscheinlich hebe ich ihn mir dann für besondere Momente auf. Denn in einem Club wollen wir eher die lustvolle Seite des Albums betonen, damit auch getanzt werden kann.

 

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