Xibalba: Años en Infierno
Xibalba steuern nach fünf Jahren mit „Años en Infierno“ mehr denn je in Richtung Death Metal. Durch ihr Gespür für Songstrukturen können das sogar Metal-Neulinge goutieren.
Eine Platte als anfängliches Statement ein „ganz schönes Brett“ zu nennen, widerstrebt dem Rezensenten immens. Ein großes Problem bei einer Band wie den Death-Metal-Hardcore-Grenzängern Xibalba, deren gesamter Ruf darauf fußt, „ganz schöne Bretter“ abzuliefern – umso mehr noch, wenn die Platte dann auch noch gut ist. Für sein viertes Album besinnt sich das Kalifornier Trio einmal mehr auf seine Stärken: eingängige Grooves, perfekt getimte Breakdowns, intensive, unmittelbar dichte Songstrukturen, die diesmal mehr in Richtung Death Metal als Hardcore zielen.
Dabei ist vor allem bemerkenswert, wie zugänglich „Años en Infierno“ trotz seiner Intensität geworden ist: Die Glitch-Breakdowns in „Santa Muerte“, das treibende Schlagwerk in „Saka“ oder der getragene, zweiteilige Closer „El Abismo“ vereinnahmen mit Sicherheit auch Hörer*innen, die weniger hartes Material gewohnt sind. Die Pop-Platte des bisherigen Metal-Jahres. Oder anders gesagt: Das ganz schönste Brett.
Años en Infierno erscheint am 29. 5. auf Southern Lord.