„Young Hearts“ von Benny Sings: Schelmisch fluffiger Pop
Für „Young Hearts“ hat sich Benny Sings Unterstützung bei Alleskönner Kenny Beats geholt und setzt den Schlafzimmerblick auf.
Benny Sings is doing Benny Things. Obwohl, so ganz stimmt das dann doch nicht: „Young Hearts“ ist bereits das achte Album des Niederländers, doch zum ersten Mal hat sich der Multiinstrumentalist und Musiknerd Hilfe für die Produktion eines seiner Alben geholt – und zwar bei niemand geringerem als Kenny Beats. Der US-amerikanische Produzent kann einfach alles: Vince Staples, Freddie Gibbs, Denzel Curry, IDLES sind nur einige der prominenten Namen, für die er zuletzt Hits zusammengehämmert hat.
Nun ist dem neuen Traumduo ein im besten Sinne kitschiges Popalbum zwischen Yachtrock, 70er-Jahre-R’n’B und HipHop gelungen, und jeder der zehn knapp dreiminütigen Songs besticht mit schelmisch fluffiger Leichtigkeit. Obwohl sich das Duett mit Remi Wolf auf einem unerwartet gezupften Bossa-Beat räkelt, fehlen echte Ausreißer – doch das ist völlig okay. Die Streicher-Ballade „Love will find a Way“ erinnert kurz an die Beatles, auf „The World“ wird Sam Cooke rezitiert, und auch sonst ist das Album eine liebevolle Reminiszenz an den organischen Pop: ein musikgewordener Schlafzimmerblick – allerdings im drolligen Pyjama.