Yung Lean: Starz
Mit „Starz“ besinnt sich der Emorap-Pioneer Yung Lean auf HipHop – doch auch hier weitet er seine Musik mit Shoegaze-Anklängen und Pop-Eingängigkeit aus.
Die Frage, ob Soundcloud- und Emo-Rap nun wirklich zur HipHop-Kultur gehören, führt unter Fans regelmäßig zu Grabenkämpfen. Der Schwede Jonatan Leandoer Håstad alias Yung Lean scheint sich aus dem Konflikt nur wenig zu machen. In den letzten Jahren hat der 24-Jährige den Spagat gewagt, Rapalben veröffentlicht, sich in Punk- und Rockprojekten vertieft und mit einer der führenden Tanzkompanien Schwedens an einem Ballett gearbeitet.
Mit „Starz“ legt Yung Lean nun ein Album vor, das primär von seinen Rap-Einfüssen lebt – aber dann sind da eben doch diese verwaschenen Shoegaze-Anklänge in „Dance in the Dark“, die Dancefloor-würdigen Bässe in „My Agenda“ und die melodiöse Pop-Eingängigkeit in „Outta my Head“. Håstad bindet diese Einflüsse in einen Sound ein, der vor allem eins ist: melancholisch. „Walk these streets till there’s blood on my feet“, rappt Håstad in „Boylife in EU“, während er sich in „Put me in a Spell“ mit brüchiger Stimme fragt, was sein Leben eigentlich wert ist. Ob das noch HipHop ist? Vielleicht gibt es einfach wichtigeres als diese Frage – musikalisch und auch sonst. sg
Starz erscheint am 15. Mai bei YEAR0001.