„Sweet Whispers – Celebrating Sarah Vaughan“ von Zara McFarlane
Die 1990 verstorbene Sarah Vaughan gehört zu den größten Jazzsängerinnen, wird aber oft übergangen. Nun hat ihr Zara McFarlane ein Denkmal gesetzt.
Sarah Vaughan wäre im März dieses Jahres 100 geworden – die US-Amerikanerin war eine DER Stimmen des 20. Jahrhunderts. Eine Künstlerin, die unter den großen Jazzsängerinnen oft übersehen worden ist, wie Zara McFarlane betont. Die Londonerin hat sich nun dem 1990 verstorbenen Vorbild gewidmet. „Sweet Whispers“ geht keine Experimente ein – auch dank Klarinettist Giacomo Smith. So wie dessen Bands (Kansas Smitty’s!) stets aufs Lässigste New Orleans Swing und Modern Jazz vereinen, so hat Smith als Produzent Songs aus fünf Dekaden Vaughanschen Schaffens aufgefrischt, ohne sie ganz aus ihrem Kontext zu lösen.
Zara McFarlanes brillante Stimme kommt nah an das Original heran, ohne zu imitieren; bei ihr wird Marvin Gayes „Inner City Blues“ ein echter Blues mit funky Kontrabass, reduziert und deep. Die Steel Drums in „Obsession“? Nice to have, aber eher ein Gimmick. „Sweet Whispers“ ist zu traditionalistisch, um bemerkenswert zu sein. Die Qualität der Performances ist jedoch außerordentlich.