„Zwischen zwei Monden“ von Aisha Abdel Gawad
„Zwischen zwei Monden“ von Aisha Abdel Gawad illustriert die amerikanische Post-9/11-Paranoia, die sich sehr schnell in eine rassistische Perversion verwandelt.
Aisha Abdel Gawad pflanzt mit „Zwischen zwei Monden“ unbemerkt den Samen der Feindseligkeit, der schließlich zu wuchern beginnt.
„Zwischen zwei Monden“ von Aisha Abdel Gawad ist unsere Buchempfehlung der Woche
Es ist Sommer in New York, und die muslimische Enklave in Bay Ridge, Brooklyn feiert Ramadan. Für die frischen High-School-Absolventinnen Amira und Lina bedeutet das: Schwitzen, Fasten, Beten. Und wenn die Eltern nicht gucken: Schummeln. Obwohl die beiden zweieiigen Zwillingsschwestern kaum unterschiedlicher sein könnten – Amira, eine blasse, im islamischen Zentrum arbeitende Jungfrau, Lina, ihre feierwütige, hübsche beste Freundin mit Modelambitionen – sind sie ein fürsorgliches Team. Wie durch eine selbsterfüllende Prophezeiung ändert sich in diesem Sommer jedoch alles für Amira: Sie verliebt sich, betrinkt sich, nabelt sich ab. Doch als ihr Bruder Sami plötzlich unerwartet aus dem Gefängnis entlassen wird und sich in Schweigen hüllt, droht die Familie zu zerreißen. Protagonistin Amira will nun endlich wissen: Was war damals mit Sami los?
Aisha Abdel Gawad pflanzt mit „Zwischen zwei Monden“ unbemerkt den Samen der Feindseligkeit, der schließlich zu wuchern beginnt und die Lesenden vor die Frage stellt: Wer ist hier Freund und wer Feind? Eine geschickte Illustration amerikanischer Post-9/11-Paranoia, die spätestens in der Mitte des Romans in Form von fiktiven NYPD-Überwachungsprotokollen muslimischer Communitys zur rassistischen Perversion wird.
Mit „Zwischen zwei Monden“ hat es Aisha Abdel Gawad auf unsere Liste der besten Bücher im Februar 2024 geschafft.