Zum Inhalt springen

„Alter Zorn“ von Turbostaat: Alter Zorn, neues Feuer

Turbostaat Cover

Eigentlich läuft der Zeitgeist den meisten Bands davon – Turbostaat hat ihn eingeholt. Auch, weil der „Alter Zorn“ so gegenwärtig wie selten ist.

25 Jahre, das ist eine Ewigkeit. Das wird gerade mit den Jahren nach 2020 niemand mehr leugnen können. Vier Jahre, in denen wir alle und die Welt gefühlt mehrere Jahrzehnte durchgemacht haben. Wenn ich hier jetzt also schreibe, dass man der neuen, neunten Turbostaat-Platte die Jahre seit 2020 anmerkt, darf man das bitte nicht missverstehen.

Gerade im Punk, diesem spontanen Musikfunken, der eigentlich schon ein Jahr nach seinem Beginn ausgedient hatte und in tausend anderen Formen doch immer wieder auferstanden ist, hat das Verstreichen der Zeit ja eine besondere Position. Turbostaat jedoch wirken auf wundersame Weise auch nach „Krankheit, Konzertausfällen und Gesamtscheiße“ nicht verbraucht, wenn sie diesen Herbst ihr Vierteljahrhundertjubiläum feiern, sondern fokussiert und gestärkt. Auch die Musik, eh schon immer eher angular und kühl als hemdsärmelig, widerborstig-zornig und nicht bierselig, wirkt heute tendenziell zeitgemäßer als noch in den Nullerjahren. Der „Alte Zorn“, von dem Turbostaat singen, ist keine blasse Erinnerung. Er ist ein Leuchtfeuer.

Beitrag teilen: