Mutter Afghanistan
Mit „Das ferne Feuer“ erzählt Amy Waldman eine beklemmende Geschichte über Gutgläubigkeit, Identität, Kolonialismus und kulturelle Schranken.
„Das ferne Feuer“ von Amy Waldman setzt 2008 in den USA ein: Als Kind afghanischer Auswander*innen lebt Parvin zwischen den Welten. Doch ihre erste Reise ins Land der Eltern macht die junge Berkeley-Studentin nicht aus familiären Gründen, sondern wegen eines Buches: „Mutter Afghanistan“ des Arztes Gideon Crane hat die Herzen der Nation im Sturm erobert. Darin schildert Crane, wie er in einem kleinen Dorf eine Mutter im Kindbett sterben sieht, weil er ihr aus religiösen Gründen nicht hatte helfen dürfen. Zur Wiedergutmachung hat er eine Klinik gebaut, für die Parvin sich engagieren will. Doch ihr anfänglicher Idealismus bröckelt schon auf dem Weg ins Dorf. Die Verschlossenheit und das Misstrauen der Bewohner sind eine Sache, doch dann stellt sich auch noch heraus, dass Crane womöglich nicht der strahlende Held ist, als der er sich ausgibt. Aber da ist es längst zu spät: Auch die U.S. Army hat sich von seinem Buch inspirieren lassen … Amy Waldman erzählt eine beklemmende Geschichte über Gutgläubigkeit, Identität, Kolonialismus und kulturelle Schranken.
Mit „Das ferne Feuer“ hat es Amy Waldman auf unsere Liste der besten Bücher im Februar 2021 geschafft.