Meer oder weniger
In ihrem Debütroman „Unter Wasser atmen“ erzählt An Yu von einer Frau, die mit dem plötzlichen Suizid ihres reichen Mannes klarkommen muss.
Der plötzliche Suizid ihres reichen Mannes trifft Jia Jia völlig unerwartet. Einziger Hinweis ist die rätselhafte Zeichnung eines Fischmenschen, die er hinterlassen hat. Nach und nach kehrt die junge Pekingerin ins Leben zurück, beginnt wieder zu malen, hat eine Affäre.
Aber das Bild lässt ihr keine Ruhe – auch, weil sie immer öfter von ebenjenem Fischmann träumt. Eine Spurensuche führt bis nach Tibet, doch jeder Hinweis scheint nur noch mehr Fragen aufzuwerfen. In ihrem Debütroman spielt An Yu mit den Grenzen des Realismus, indem sie aus dem Traumbild des Fischmanns ein übernatürliches Phänomen macht. So erweckt An Yu den Eindruck, dass hinter der eigentlich simplen Geschichte über Befreiung mystische, sogar gefährliche Geheimnisse lauern. Dass einige Rätsel ungelöst bleiben und Themen nur gestreift werden, macht da fast gar nichts.