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Nicht heiter, aber schön

Buchcover „Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere“

Der Wille, auch Gefühle wie Bitterkeit und Zorn zuzulassen, setzt den Debütroman von Antonia Bontscheva von anderen autofiktionalen Werken ab.

Bremen, 90er-Jahre: Die Ich-Erzählerin ist nach der Wende aus Bulgarien hergezogen, gemeinsam mit Mann und Tochter. Eigentlich will sie hier ein neues Leben beginnen, aber stattdessen fühlt sie sich haltlos, kopflos, heimatlos. Als ihr Vaters stirbt, kehrt sie zur Beerdigung in ihre Geburtsstadt Baltschik zurück – und beschließt, dass nur eine Konfrontation mit der Vergangenheit ihr helfen kann, im Jetzt zu sich selbst zu finden. Der Ton von Antonia Bontschevas autobiografischem Debütroman ist kein versöhnlicher: „Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere“ liest sich in weiten Teilen wie eine Abrechnung, vor allem mit ihrem ersten Mann und ihrer Schwiegermutter. Aber auch mit der eigenen Familie, die ihre Traumata aus Krieg und Kommunismus eisern totgeschwiegen und gerade deshalb an die nächste Generation vererbt hat. Trotzdem spüren wir die Liebe zu ihren verschrobenen Verwandten, von deren Eigenheiten Bontscheva mit kräftiger Sprache und manchmal derbem Humor erzählt. Der Wille, auch Gefühle wie Bitterkeit und Zorn zuzulassen, setzt das Buch von anderen autofiktionalen Werken ab – und immunisiert es zugleich gegen Kitsch.

Mit „Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere“ hat es Antonia Bontscheva auf unsere Liste der besten Bücher im August 2021 geschafft.

„Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere“ von Antonia Bontscheva jetzt bei Bücher.de bestellen.

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