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„Brown Girls“ von Daphne Palasi Andreades

Buchcover „Brown Girls“ von Daphne Palast Andreades

Mit „Brown Girls“ liefert Daphne Palasi Andreades ein kämpferisches Buch über girlhood, race und Klassengewalt.

Um es aus dem miesen Teil von Queens, New York zu schaffen, gibt es genau eine Regel: Sei brav. Das verstehen die Protagonist:innen in Daphne Palasi Andreades Coming-of-Age-Roman „Brown Girls“ schon sehr früh. Sind ihre Eltern doch einst in die USA gekommen, damit ihre Kinder einmal Ärzt:innen, Anwält:innen und Architekt:innen werden. Und tatsächlich schaffen es einige von ihnen auf Eliteunis, hängen mit Leuten ab, für die ihre Eltern sonst putzen würden, leben den American Dream. Doch, um welchen Preis?

In Queens will sie jedenfalls niemand mehr sehen, und in der weißen Oberschicht halten sie weiter die brave Maskerade aufrecht. Schließlich wurden sie nur so gut, um gut genug zu sein. Der im „wir“ verfasste, in poetische Fragmente und hymnische Punchlines verpackte Roman ist voll von diesen Doppelleben-Dilemmata: „Wir sind so sichtbar, dass wir unsichtbar geworden sind“, heißt es an einer Stelle. Assimilierung und Aufstieg fordern ihre Opfer. Andreades Konsequenz: Frustration, ja. Resignation, nein. Mit „Brown Girls“ liefert sie ein kämpferisches Buch über girlhood, race und Klassengewalt, dem in der Übersetzung allerdings etwas Kraft verloren gegangen ist.

Hat es Daphne Palasi Andreades auf unsere Liste der besten Bücher im Oktober 2024 geschafft?

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