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No Country for young Men

Buchcover „Big Sky Country“ von Callan Wink

Mit „Big Sky Country“ legt Callan Wink eine unsentimentale Coming-of-age-Geschichte vor, in der Politik selten direkt angesprochen wird, unterschwellig aber schwelt.

Okay, Trump ist abgewählt, aber die Gräben in der US-Bevölkerung sind keineswegs kleiner geworden. Vielleicht freuen sich die Verleger*innen in den großen Städten darum so sehr über jedes Buch, das verspricht, ihnen das ländliche Amerika näherzubringen. Das Siegel der Authentizität hat Callan Wink: Bevor er Autor wurde, hat er lange Jahre als Angellehrer in Montana gearbeitet. In diesen bergigen Bundesstaat im Westen zieht auch August, der Protagonist von Winks Debütroman „Big Sky Country“. Nach der Trennung seiner Eltern geht er mit seiner Mutter mit, die es am liebsten hätte, wenn er nach der Schule studiert. Stattdessen heuert August auf einer Ranch an, schlägt Zaunpfähle in den Boden, geht angeln, schließt Männerfreundschaften mit anderen Ranchern. Aber was will er eigentlich vom Leben? Politik wird in dieser unsentimentalen Coming-of-Age-Geschichte selten direkt angesprochen, schwelt aber unterschwellig mit: Augusts Welt ist die der schweigsamen Männer, die sich im 21. Jahrhundert nicht mehr zurechtfinden. Vielleicht kann ein Buch wie dieses die Gräben zwischen ihnen und dem Rest der Welt zumindest ein wenig kleiner machen.

Mit „Big Sky Country“ hat es Callan Wink auf unsere Liste der besten Bücher im März 2021 geschafft.

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