„nur liebe, immer“ von Casper: Ein Mixtape, das zum Album geworden ist
Auch auf seinem sechsten Album nutzt Casper verschiedene Genres, um mit Inbrunst aus seinem Leben zu erzählen. Doch so richtig zünden will das Feuer nicht.
Auch wenn Casper offiziell als Rapper gilt, gibt es wenige Genres, die der Deutsch-Amerikaner nicht mit seinem Crossover-HipHop durchstreift hätte: Punk, Rock, Pop, Folk, Americana, Elektro … Was zuletzt noch auf „Alles war schön und nichts tat weh“ funktioniert, hat, steckt auf „nur liebe, immer“ irgendwie fest. Dabei hat Casper für sein sechstes Album mal nicht das Referenz-Gedächtnis aktiviert und für jeden Song zig Blaupausen im Kopf entworfen. „Nur liebe, immer“ nennt Casper ein Mixtape, das im Prozess zum Album geworden ist. Leider ein Mixtape, dem es trotz des Titels an Liebe fehlt, beziehungsweise an Leidenschaft.
Denn auch wenn der 41-Jährige voller Inbrunst über die eigene Herkunft und den Weg zum Lebenstraum rappt („echt von unten / zoé freestyle“), die eigenen Dämonen aufarbeitet („sowas von da (hellwach)“) oder mit Cro soulaffin um den besseren „sommer“ battlet, so richtig will das Feuer nicht zünden. Außer mit dem akustischen Pop von „emma“, einer nostalgischen Liebeserklärung an die Stadt, die es nicht gibt. Der Rest des Versprechens „nur liebe, immer“ trägt etwas zu schwer an dem Päckchen, das Casper sein Leben nennt.