Trockene Chronik
|Mit „Die Unverhofften“ legt Christoph Nußbaumeder eine Familiensaga vor, die von 1899 bis 2019 reicht.

Christoph Nußbaumeder, eigentlich Dramatiker, hat seinen ersten Roman geschrieben. Ein gewisser Fokus auf Dialoge und Handlung wäre da verständlich, insbesondere, weil „Die Unverhofften“ eine Vertiefung von Nußbaumeders Stück „Eisenstein“ ist. So heißt ein Dorf im Bayerischen Wald, das zum Ausgangspunkt einer tragischen Familiensaga wird, die von 1899 bis 2019 reicht. Im Zentrum steht dabei zwei Familien: Georg Schatzschneider liebt seine Cousine Gerlinde Hufnagel, doch Gerlindes Vater Josef hält die beiden aufgrund einer Notlüge aus den Wirren des Krieges für Geschwister. Während Georg zu einem der reichsten Bauunternehmer der Bundesrepublik aufsteigt, sorgt das alte Trauma für zahllose Missverständnisse und Katastrophen. Vielleicht hat Christoph Nußbaumeder aufgrund der kompliziert verstrickten Handlungsstränge beschlossen, auf jegliches stilistisches Flair zu verzichten. Dadurch verkommt seine Familienchronik allzu oft zu einer bloßen Aufzählung von Fakten. Zudem hilft es wenig, dass der Autor lieber erzählt statt zeigt, was seine Figuren denken. Statt an das Theater fühlt man sich an einen langen Zeitungsartikel erinnert: Man erfährt einiges, fühlt jedoch wenig.
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