Das Film Festival Cologne wird 30
Zu den großen Gewinner*innen des Kölner Filmfestivals gehören dieses Jahr Mads Mikkelsen und Sandra Hüller. Aber auch ein polnisches Videospielstudio wird geehrt.
Dieses Jahr findet das Film Festival Cologne zum 30. Mal statt. Ein Grund zum Feiern – auch während der Pandemie. Schon seit Juli zeigt das Festival daher im Rahmen des Jubiläumssommers Filme, in Kinos und bei verschiedenen Open-Air-Veranstaltungen in Köln. Jetzt, am 1. Oktober, beginnt das eigentliche Festival. Dabei werden Premieren internationaler Filme gezeigt, Diskussionen geführt und Preise verliehen. Ein „richtiges“ Filmfestival also – umso wichtiger in einem Jahr, in dem unter anderem die Filmfestspiele von Cannes in ihrer üblichen Form abgesagt werden mussten und viele andere Festivals nur als Hybridveranstaltung aus Kinovorführungen mit weniger Zuschauer*innen und Onlinestreams stattfinden konnten. Natürlich hat auch das Film Festival Cologne ein ausgeklügeltes Hygiene- und Abstandskonzept.
Das Festival läuft vom 1. bis zum 8. Oktober; Höhepunkte sind natürlich die Verleihungen der Film Festival Cologne Awards am letzten Festivaltag. Dabei zeichnen die verschiedenen Jurys Filme, Regisseur*innen, Schauspieler*innen und mehr aus. Der Filmpreis Köln etwa geht dieses Jahr an den deutschen Filmemacher Dominik Graf. Sein dänischer Kollege, der „Dogma“-Pionier Thomas Vinterberg, erhält den Hollywood Reporter Award für seinen neuen Film „Another Round“.
Und gleich zwei Schauspieler*innen können sich über einen Preis freuen: Mads Mikkelsen (Foto) ist der diesjährige Gewinner des International Actors Award. Er spielt in „Another Round“ die Hauptrolle. Der International Actress Award dagegen geht an Sandra Hüller, die dieses Jahr bereits mehrere Ehrungen erhalten hat. So hat sie das Schauspielhaus Bochum zur Schauspielerin des Jahres gewählt, und kurz darauf erhielt sie den Bundesverdienstorden. Hüller spielt zugleich im Eröffnungsfilm des Festivals mit, dem Weltraumdrama „Proxima“ von Alice Winocour.
Film Festival Cologne: Große Bandbreite an Preisen
Bei anderen Preisen sind die Gewinner*innen noch unbekannt. So muss man bis zur ersten Festivalwoche warten, bis eine unabhängige Jury über den Filmpreis NRW abstimmt. Die Bandbreite an Preisen ist sehr groß und beschränkt sich nicht nur auf gute Filme oder talentierte Schauspieler*innen. Unter anderem vergibt das Festival 2020 erstmalig den Manfred Stelzer Preis für die beste deutsche Filmkomödie. Der Cologne Creative Award geht überhaupt nicht an die Filmbranche, sondern an das polnische Videospielstudio Projekt Red. Die Firma ist für die Spielereihe „The Witcher“ verantwortlich und bringt noch dieses Jahr das langerwartete Spiel „Cyberpunk 2077“ heraus.
„Wir erleben ein besonderes Jahr mit ganz speziellen Herausforderungen, und Manchen mag angesichts der großen Ungewissheiten ein Gefühl des freien Falls beschleichen“, sagte Martina Richter, die Direktorin des Festivals. „Das Jahr als Cliffhanger, die ganze Welt in der Schwebe und die Zukunft einer gesamten Branche ungewiss. All das steht für uns im Zentrum des Jubiläums, losgelöst von Zeit und Raum – so kommt man sich gerade häufig vor. Aber die Gegenwart lässt einen ja nie wirklich los und zaubert Geschichten aus dem Hut, die man für unvorstellbar hielt. Und von diesen Geschichten handelt das Film Festival Cologne 2020.“
Das gesamte Programm des Festivals gibt es auf der Webseite des Festivals.