Die besten Bücher 2021: Empfehlungen für den September
Nach den Wahlprogrammen bleibt noch viel Lektürezeit: Die besten Bücher im September 2021 mit Douglas Stuart, Sven Regener und Rocko Schamoni.
Die Herbstsaison startet, und was Neuerscheinungen angeht, ist der September auch 2021 der spannendste Monat. Entsprechend heiß umkämpft ist auch unsere Liste der besten Bücher im September 2021. Vier Jahre nach „Wiener Straße“ legt Sven Regener mit „Glitterschnitter“ die langersehnte Fortsetzung vor.
Auch Rocko Schamoni ist mit dem zweiten Band seiner „Freaks“-Trilogie zurück. Im Zentrum von „Der Jaeger und sein Meister“ steht der 1997 verstorbene Maler, Grafiker und Satiriker Heino Jeager, und Schamoni flankiert die anekdotenreichen biografische Erzählung mit einem sehr persönlichen Prolog.
Vielleicht schafft es aber auch Douglas Stuart auf die Spitzenposition unserer Bestenliste? Für „Shuggie Bain“ wurde er immerhin auch schon mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet. Auch bei Stefan Hornbach handelt es sich um einen herausragenden Debütanten. In „Den Hund überleben“ geht es um Krebs – und um einen völlig neuen Umgang mit diesem Thema in der Literatur.
Ganz sicher ist auch Georg Klein für einen der vorderer Plätze auf unserer Liste der besten Bücher im September 2021 gut, gerade weil sich sein neuer Roman „Bruder aller Bilder“ dagegen sperrt, ein kohärentes Bild anzubieten.
Die besten Bücher im September 2021
7. Alejandro Zambra: Fast ein Vater
Alejandro Zambra hat diebischen Spaß an dem Spiel mit Metaebenen. Obwohl „Fast ein Vater“ ein Roman ist, liefert er seitenweise Argumente dafür, mal wieder einen Gedichtband zur Hand zu nehmen.
Suhrkamp, 2021, 460 s., 24 Euro
Aus d. Span. v. Susanne Lange
6. Georg Klein: Bruder aller Bilder
„Bruder aller Bilder“ legt mit einem bodenständigen Plot los – doch dann zieht Georg Klein dem Lesenden den Boden unter den Füßen weg und reißt die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Leben und Tod und zwischen Damals und Jetzt ein.
Rowohlt, 2021, 272 S., 22 Euro
5. Hervé Le Tellier: Die Anomalie
Hervé Le Tellier rückt in seinem so unterhaltsamen wie tiefsinnigen Roman etwas Unmögliches ins Zentrum – und da stellen sich dann die großen Fragen nach Identität, Liebe und Reue ganz von selbst.
Rowohlt Hundert Augen, 2021, 352 S., 22 Euro
Aus d. Franz. v. Romy u. Jürgen Ritte
4. Sven Regener: Glitterschnitter
Vier Jahre nach „Wiener Straße“ geht es endlich weiter: Bei ständig wechselnder Perspektive konfrontiert sven Regener die Gedankenspiele seiner eigenwilligen Figuren mit der Realität, und mit immer rasanterem Tempo schimmern hinter der trockenen Situationskomik entlarvende Wahrheiten über Freundschaft, Liebe und die Kunst auf. So kennt man das bei Regener – doch nie zuvor hat es so viel Spaß gemacht.
Galiani Berlin, 2021, 474 S., 24 Euro
3. Rocko Schamoni: Der Jaeger und sein Meister
In „Große Freiheit“ ging es um den Bordellier Wolli Köhler, nun rückt Rocko Schamoni im zweiten Teil seiner „Freaks“-Trilogie den Hamburger Maler und Satiriker Heino Jaeger (1938-1997) ins Zentrum. Dem sehr anekdotenreichen biografischen Roman stellt Schamoni zudem einen sehr persönlichen Prolog voran, in dem er sich mit dem Tod seines Vaters auseinandersetzt.
Rocko Schamoni im Interview zu „Der Jaeger und sein Meister“
Hanser Blau, 2021, 288 S., 22 Euro
2. Stefan Hornbach: Den Hund überleben
In Stefan Hornbachs Debütroman geht es um Krebs – und um einen völlig neuen Umgang mit diesem Thema in der Literatur. Mit „Den Hund überleben“ gelingt ihm der Drahtseilakt, mit viel Humor zu erzählen und zugleich einen angemessenen Respekt gegenüber dem Thema zu wahren.
Stefan Hornbach im Interview zu „Den Hund überleben“
Hanser, 2021, 288 S., 22 Euro
1. Douglas Stuart: Shuggie Bain
Es ist oft tieftraurig, wenn Douglas Stuart von der Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre erzählt. Doch zugleich ist da diese Zärtlichkeit, mit der der zarte, fantasiebegabte kleine Held auf seine dem Alkohol verfallene Mutter blickt. Für „Shuggie Bain“ würde Douglas Stuart 2020 mit dem Booker Preis prämiert, und viele weitere Auszeichnungen werden hoffentlich noch folgen.
Hanser Berlin, 2021, 496 S., 26 Euro
Aus d. Engl. v. Sophie Zeitz