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„Dreamscapes“ von Dobrawa Czocher: Die Liebe zum Traum

„Dreamscapes“ von Dobrawa Czocher

Mit „Dreamscapes“ erinnert uns die Neoklassik-Cellistin Dobrawa Czocher daran, dass auch Alpträume Träume sind.

Mit „Dreamscapes“ legt Dobrawa Czocher ihr erstes Soloalbum vor, aber wer deshalb Minimalismus erwartet, wird überrascht sein. Zwar bewegen sich die zehn Eigenkompositionen der Cellistin durchaus durch bekannte Neoklassik-Sphären, doch Czocher vermehrfacht ihr Instrument, verdichtet und verfremdet den Klang, bis ihr Solowerk paradoxerweise nach viel mehr Mitwirkenden klingt als etwa ihre Kollaborationen mit Pianistin Hania Rani. Apropos Sphäre: Czocher bevorzugt ätherische Flächen, hinterlegt ihr Cello gern mit subtilem elektronischem Hall.

Der Titel des Albums ist dabei Programm: „Was ich an Träumen so liebe, ist, dass alles passieren kann“, sagt sie. „Ich wollte mit diesem Album eine Klanglandschaft schaffen, die nicht von dieser Welt ist“. Manchmal, wie im Fall von „Lullaby“ klingt das vor allem melodisch und gemütlich – andere Stücke, wie das unbestimmt bedrohliche „Doppelgänger“ oder „Forgive“ mit seinem grollenden Bass, erinnern uns daran, dass auch Albträume Träume sind. Und trotzdem: Wenn Czocher in „Epilogue“ ausschließlich pizzicato spielt, wünscht man sich noch mehr solcher Experimente.

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