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„Evergreen“ von Soccer Mommy: Veredelt sich Sophie Allison selbst?

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Mit „Evergreen“ verarbeitet die 27-Jährige einen herben Verlust und veredelt so ihren Alternative-D.I.Y-Sound aufs Neue.

Als Sophie Allison 2018 ihr Debütalbum „Clean“ veröffentlicht hat, wurde die US-Amerikanerin von der Musikjournaille als würdige Nachfolgerin einer Liz Phair bejubelt, weniger sexuell offensiv, aber durchaus in der Tradition des 90-Alternative-D.I.Y.-Modus’ – Bekenntniszwang inklusive. Sechs Jahre später bleibt die Musikerin diesem Konzept treu – betrauert auf „Evergreen“ einen schweren persönlichen Verlust, kleidet ihn in einen rohen unverstellten Sound, den die 27-Jährige aber erst im Verlauf der Platte herausschält.

Zu Beginn dominieren orchestrale Arrangements, die wenig zu der einstigen Schlafzimmerproduktion der Musikerin passen. Erst nach und nach setzen sich die rohen Gitarrenläufe und intimen LoFi-Effekte durch, die Soccer Mommy auszeichnen. Auch erweist sich „Evergreen“ bei aller Betonung von Trauer und Verlust als streckenweise optimistisch: Beim Liebeslied „Driver“ zeigt sich Allison fordernder, die Gitarren knüpfen an 90er-Grunge an. Auch „Abigail“ schafft den Spagat zwischen Streichern und Gitarren-Wumms. Man ist leicht versucht, Soccer Mommy nach vier Alben in sechs Jahren Verzagtheit in der musikalischen Entwicklung vorzuwerfen, tatsächlich aber gelingt es der Musikerin, ihre Wurzeln in einer zeitgemäßen Produktion zu veredeln.

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