„F60.8“ von Tua: Die Graustufen sind wieder da
![„F60.8“ von Tua](https://kulturnews.de/wp-content/uploads/2025/01/cover-tua-f608-870x870.jpg)
Mit seinem neuen Tape „F60.8“ zeichnet Rapper & Produzent Tua lose die Geschichte eines Narzissten nach, der sich auf eine aussichtslose Suche nach der Liebe macht.
Fünf Jahre hat sich Tua für sein letztes Album „Eden“ Zeit gelassen, nur um jetzt innerhalb eines Jahres eine EP sowie ein neues Tape folgen zu lassen. Ganz augenscheinlich hat der dauermelancholische Reutlinger seine sonst so zentrale Verkopftheit stückweise abgelegt, oder? Immerhin ist bei seinem letzten Album sogar Farbe und so etwas wie Freude an der Welt dazugekommen, etwas, dass es über 15 Jahre nicht gegeben hat in der stets schwarz-weiß gehaltenen Welt von Tua.
Doch sein nun erschienenes Tape „F60.8“ behält nur das bei, holt ansonsten aber die gewohnten Tiefenstufen zurück. Das klingt schon wieder deutlich mehr nach dem gewohnten Ton des 38-Jährigen, gerade, wenn er dazu noch seinem Faible für Jungle, Garage & Co wie damals auf „Raus“ oder „Stille“ die Überhand gewinnen lässt. Die auf diesem wohlig-elektronischen Bett ausgebreitete Kurzgeschichte über einen Narzissten, der mit der für immer unlösbaren Suche nach der einen anderen Person ringt, ist dann wieder so richtig klassisch Tua – und zeigt, dass er eben noch immer der König der Melancholie und Graustufen ist.