„Feel zu spät“ von Fuffifufzich: Für die Liebe, gegen die Zeit
Rosafarbene Overalls, silberne Bettwäsche und funkelnde Strasssteine. Wenn es auf Fuffifufzichs neuem Album um die Liebe geht, wird es natürlich: kitschig.
Ganz ehrlich? In uns allen schlummert doch eine tiefe Sehnsucht nach Kitsch und den ganz großen Gefühlen – und Fuffifufzich weiß darum. Ihr Sound ist wie eine erlaubnisgebende Begeisterung für rosafarbene Overalls, silberne Bettwäsche und funkelnde Strasssteine. Immer voll rein. Nie 50/50. Und nachdem sie 2024 gemeinsam mit Luis Ake den campy Schlager-Eurodance-Liebeskompass „Sieben Siegel“ auf uns losgelassen hat, knüpft sie mit ihrem zweiten Album „Feel zu spät“ genau dort an: Es geht um Liebe und Zeit. Fuffi erzählt von vergangenen Zärtlichkeiten („Ich häng so an dieser Zeit“), neuen Crushes („Crash“) und der Gnadenlosigkeit der Zeit („Feel zu spät“).
Alles hat eben ein Ende. Nur die Feelings nicht. Dieses Album flirrt und flimmert voller Fabulierfreude durch einen durch. Fuffis Denglisch ist so wunderbar over the top und mit melancholischem Witz umspült, wie es sonst nur Bilderbuch schaffen, und der Sound zwischen Italo-Disco, verträumtem Synthpop und Eurodance, den sie gemeinsam mit Johannes Aue entworfen hat, klingt wie aus einem Guss. Den Höhepunkt erreicht dieses Spektakel bei der NNDW-Fernwehhymne „Navigator“ mit Ali Neumann. Und natürlich endet ein so großgestiges Album dann auch auf der Note Hoffnung. Gorgeous!