„Forever yours“ von Rhonda: Erfrischend nostalgisch
Pandemiebedingt mussten sich die Bandmitglieder von Rhonda vom analogen verabschieden – doch der Sound auf „Forever yours“ klingt umso organischer.
Rhonda ohne Garagerock-Röhren? Kaum vorstellbar – aber tatsächlich dauert es auf „Forever yours“ drei Songs, bis in „Modelo“ die Vintage-Gitarren durchschlagen, eine Spur Surf durchscheint und Frontfrau Milo Milone ihr kräftiges Stimmorgan entfaltet. Der Rest dieser Platte ist überraschend ruhig, mit Easy-Listening und Pop angereichert, für den Rhonda selbst die französische Band Air als Inspiration nennen. Ganz so luftig traumwandelt „Forever yours“ zwar nicht, dafür sind Milones drei Bandkollegen zu sehr den 60ies verpflichtet, aber tatsächlich klingen Rhonda ungewohnt gechillt.
Das mag einerseits an Milones aktuellem Lebensmittelpunkt Los Angeles liegen, mehr noch aber an dem entspannten Entstehungsprozess der Platte: Pandemiebedingt haben sie sich über Videomeetings und Soundfile-Transfers ausgetauscht. Ein Kunststück für eine Band, deren Sound vom Analogen lebt. Für „Forever yours“ aber eine sinnvolle und angemessene Entscheidung, denn Rhonda klingen hier so erfrischend nostalgisch wie eh und je – und sogar noch einen Tick besser, weil zeitgemäßer.