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Gina Été: Erased by Thought

Gina Éte veröffentlicht das Album „Erased by Thought“
(Foto: Nina Maria Glahe)

Facettenreich, kunstvoll, versiert: Der Hybridpop auf dem Album „Erased by Thought“ von Gina Été ist eine tolle Entdeckung.

Ist das Elektro oder Klassik – oder kann das gar weg? Keinesfalls! Gina Été verwebt gegensätzliche Genrestränge so kunstvoll, dass sich Kategorisierungen schlicht erledigen. Da wirkt es beinahe gemein, die Schweizerin mit ihrer Landsmännin Sophie Hunger zu vergleichen, macht aber wegen der sprachlichen Kunstfertigkeit, der klugen Leidenschaft und vor allem der Stimme eben doch Sinn. Aber dort, wo Hunger verstärkt auf Jazz und Chanson und vor allem auf Hingabe ans Publikum setzt, scheint Gina Été unnahbarer, verdunkelt, ja, verstrickter in ihren Leidenschaften. Musikalisch gelingt es der gelernten Bratschistin dennoch, diese introvertierte Verwirrung auszudrücken: mal mit dem hektisch zappelnden „Lach du nur“, der lässigen Abgeklärtheit auf „For Elsa“ oder dem pulsierenden Barjazz auf „Troubleshooting” – Été polstert ihre skelettierten Songs mit Klavier und Synths, ohne dabei das Schlotterhafte zu verdecken. Facettenreich, kunstvoll, versiert – eine tolle Entdeckung!

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