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„Girls Gang“ von Dina Summer: Empowerment & Kellerloch

„Girls Gang“ von Dina Summer

Sich vom Italo-Disco abwendend, zieht es die Berliner:innen von Dina Summer in dunklere Gefilde. Ist das etwa schon politische Weltflucht?

Dina Summer sind aus der Italo-Disco raus, und das liegt womöglich auch an der Amtsübernahme der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Oktober 2022. Zwar behält das aus dem Produzenten-Duo Local Suicide und Kalipo von Frittenbude bestehende Projekt die Popsensibilität vom Debütalbum „Rimini“ bei, doch schon Songtitel wie „Zombie“ und „Disco Goth“ deuten darauf hin, dass sich die Berliner:innen beim zweiten Album verstärkt von EBM, Wave, Electroclash und unter Hinzunahme echter Bässe und Gitarren auch vom Postpunk inspirieren lassen. „Halkidiki“ funktioniert zum Peak in jeder Kellerlochdisko, beim Titelsong „Girls Gang“ sucht Dina sprechsingend den Verbund mit Gothic-Ikonen wie Siouxsie Sioux und Morticia von der Addams Family – und spätestens beim Closer wird klar, dass es dabei nicht um Weltflucht oder Selbstmitleid, sondern um Empowerment geht: „I dry my eyes/I face my fears“, heißt es in „No more Tears“. Nicht nur Giorgia Meloni, auch Alice Weidel in Berlin sollte sich auf Widerstand einstellen.

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