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Jerry Paper: Abracadabra

Jerry Paper: Abracadabra
Jerry Paper: Abracadabra

So angenehm wie die Selbstironie vieler Texte ist, so monoton wirkt der Regenbogen-Sound, dem es schwer fällt, auf Albumlänge zu funktionieren.

Jerry Paper zeigt seit jeher, wie komfortabel maximale Uncoolness sein kann. Der seit 2009 aktive Amerikaner steht für demonstratives Wohlfühlen in der eigenen Merkwürdigkeit und stellt dies gern in bequemen Schlabber-Kleidern auf seinen Konzerten zur Schau. Genau dieses Bild eines Nerds im Samtkleid drängt sich auch beim Hören seines neuen Albums „Abracadabra“ auf: Jerry Paper verbindet strukturell heterogenen Dreampop mit seiner markanten Säuselstimme, die teilweise schwer entschlüsselbare Texte über die Synthie-Wellen schweben lässt.

So angenehm wie die Selbstironie vieler Texte ist, so monoton wirkt der Regenbogen-Sound, dem es schwer fällt, auf Albumlänge zu funktionieren. Nach den 13 Songs bleibt das aufgedrehte Gefühl, 20 Kugeln Schokoeis gegessen zu haben und sich trotz Überzuckerung irgendwie leer zu fühlen. Doch vermutlich ist er selbst über dieses Gefühl erhaben, denn Jerry Paper begründet seine Kunst stets wie folgt: „Wir sterben eh alle, also können wir auch ein bisschen Spaß haben, solang es noch geht.“

Abracadabra erscheint am 15. Mai bei Stones Throw.

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