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Kasimir1441: EYA

Casimir1441 post, trägt weißes Shirt, Mütze
(Foto: B.E.K. Records)

Auf seinem Debütsoloalbum „EYA“ lässt der Berliner Kasimir1441 neben Emo-Trap-Beats auch gesungene Balladen und Deutschpop zu.

Nein, Kasimir1441 ist nicht der „deutsche 6ix9ine“ – ein anscheinend nett gemeinter Vergleich seines Entdeckers Diloman, den man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Zwar ist der gerade Neunzehnjährige ähnlich jung, laut und schrill wie sein kontroverser US-Kollege: Mit Casper-hafter Reibeisenstimme rappt Kasimir1441 zu Emo-Trap-Beats über Drogen und Exfreundinnen. Doch auf seinem Debütsoloalbum „EYA“ lässt Kasi mindestens ebenso viel Raum für gesungene Balladen, die dann Titel haben wie „Kaputt“ oder „Innerlich zerbrochen“ und beweisen, dass der Berliner dem Deutschpop mindestens so viel schuldet wie der Trap.

Kommen Gitarren dazu wie bei „Wein für mich“, sind sogar Tokio Hotel nicht allzu weit. Während chaotischere Cuts wie der Closer „1,50“ mit Chapo102, mit dem Kasimir letztes Jahr das Album „Rotzlöffel“ rausgebracht hat, auch Selbstironie zulassen, ähneln sich die Herzschmerz-Tracks irgendwann alle in ihrer Greinerlichkeit. Oder vielleicht gilt das nur für Ohren, die älter als 20 Jahre sind? Denn dass sich Kasimir1441 an ein jüngeres Publikum richtet, zeigt nicht nur der Song „FDK“, in dem er gegen Klassenlehrer und Hausaufgaben wettert.

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