Rassismus in den Zeiten von Instagram
In ihrem Romandebüt „Such a fun Age“ nimmt sich Kiley Reid gewichtige Themen vor: Black Lives Matter, Klassenunterschiede, Mutterschaft und das Älterwerden.
Eines Abends wird die Babysitterin Emira im Supermarkt von einem Wachmann attackiert: Sie soll Briar, das Kind ihrer weißen Chefin Alix, gekidnappt haben. Für die liberale Alix ist dieser Fall von Alltagsrassismus ein Anlass zu gerechtem Zorn. Um sich selbst zu beweisen, dass sie selbst alle Vorurteile hinter sich gelassen hat, will sie Emira zu einem Teil der Familie machen. Doch die ist jetzt 25 Jahre alt und will sich eigentlich längst nach einem anderen Job umsehen. Dann stellt sich heraus, dass Emiras neuer Freund Kelley eine gemeinsame Geschichte mit Alix hat – und die vielleicht lange nicht so woke ist, wie sie selbst glaubt. In ihrem Romandebüt „Such a fun Age“ nimmt sich Kiley Reid gewichtige Themen vor: Natürlich Black Lives Matter, aber Klassenunterschiede, Mutterschaft und Älterwerden spielen ebenso eine Rolle. Doch obwohl die Autorin vor unbequemen Wahrheiten nicht zurückschreckt, ist der Roman weder Pädagogik noch Pamphlet, sondern sprüht vor schwarzem Humor. Reid hat ein Gespür für Dialoge, sodass nicht nur Emira und ihre Freundinnen tatsächlich klingen wie junge Frauen der Instagram-Ära; auch die kleine Briar redet ausnahmsweise einmal wie ein echtes Kind. Sollte in Hollywood noch niemand auf die Idee gekommen sein, das Buch zu verfilmen, ist das hoffentlich nur eine Frage der Zeit: „Such a fun Age“ hält problemlos mit hochgelobten Satiren der letzten Jahre mit wie „Get out“ oder „Parasite“ mit.
Mit „Such a fun age“ hat es Kiley Reid auf unsere Liste der besten Bücher im August 2021 geschafft.
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