Kitty Solaris: „Sunglasses“
Mit elektronischen Versionen aus Dark Wave, Dance und Experimenten mit Sounds setzte sich da neue Album von Kitty Solaris zusammen.
Erwarte das Unerwartete: Kitty Solaris mag mit ihrem Label Solaris Empire seit mehr als zehn Jahren beharrlich die Berliner Indieszene bereichern, als Künstlerin vorhersehbar ist sie deshalb noch lange nicht. Auf „Sunglasses“ verzichtet die Musikerin auf ihre heißgeliebte Gitarre und tauscht mit Unterstützung des australischen Produzenten Damian Press den Küchentisch-Sound gegen elektronische Beats, Wave und unterkühlten Dance.
Natürlich winken da auch die 80er um die Ecke, aber so dezent, dass Solaris’ D.I.Y.-Qualitäten weiter im Mittelpunkt stehen. „Easy“ echoet mit Frankie-Goes-To-Hollywood-Referenz, „Sunglasses at Night“ könnte auch von Marc Almond stammen und „Money Back“ wirbelt wie die 80er-Jahre-Kylie. Dem reinen Nachahmungseffekt entgeht Solaris durch ihren stets etwas unbeteiligt wirkenden Gesang, sowie düstere Unaufdringlichkeit.
Hier steht zwar eine Musikerin präsent unter der Diskokugel, aber sie tanzt für sich allein – anonymisiert durch ihre „Sunglasses“. Ein typisches Kitty-Solaris-Album, eins, das überrascht.