„Kleine Monster“ von Jessica Lind
„Kleine Monster“ von Jessica Lind ist zügig und schnörkellos erzählt, doch unter der glatten Oberfläche verbergen sich Abgründe.
Pia und ihr Mann Jakob werden in die Grundschule gerufen: Ihr Sohn Luca soll ein Mädchen belästigt haben. Er selbst schweigt eisern, aber mit acht ist er ohnehin zu jung, um zu wissen, was er da tut – oder? Während Jakob das ganze entspannt sieht, werden Pias leise Zweifel immer lauter. Haben die anderen Eltern recht, wenn sie sie aus der WhatsApp-Gruppe schmeißen? Ist Luca ein verwirrtes Kind oder ein manipulativer Lügner? Pia wird klar, dass ihre Unsicherheit mit der eigenen Kindheit zusammenhängt. Damals ist ihre Schwester Linda verunglückt, ihre andere Schwester Romi war die einzige Zeugin. Pia weiß also, wozu Kinder fähig sind – aber an welches Kind denkt sie dabei?
Jessica Linds zweiter Roman ist zügig und schnörkellos erzählt, doch unter der glatten Oberfläche verbergen sich Abgründe: „Kleine Monster“ ist ein Psychodrama, das nach und nach zum Thriller wird, vor allem in den Momenten, in denen Pia alle Gewissheiten abhanden kommen. Und wie bei jedem guten Thriller wollen wir nichts lieber, als das Buch zuklappen – und müssen doch immer weiterlesen.
Mit „Kleine Monster“ hat es Jessica Lind auf unsere Liste der besten Bücher im September 2024 geschafft.