Lambchop: TRIP
TRIP
City Slang
ARTCOUNTRY Wie schön ist es bitte, dass es Lambchop gibt? Nicht nur, dass die selbsternannte „most fucked-up country band in Nashville“ nach zwei Jahrzehnten gediegener Americana zwischen Country, Jazz und Soul plötzlich Elektronika und Autotune für sich entdeckt: Zwei Alben später bringt die Band um Kurt Wagner plötzlich wieder ein sprödes, größtenteils akustisches Coveralbum ganz ohne Autotune raus. „TRIP“ ist entstanden, weil Wagner sich möglichst aus dem Songwriting-Prozess heraushalten wollte, um Elemente von Lambchop in den Vordergrund zu stellen, die seine Beteiligung sonst überschattet. So durfte für „TRIP“ jedes Mitglied basisdemokratisch einen Song zum Covern aussuchen: Wilcos geisterhaftes „Reservations“ gelingt Lambchop nicht weniger schemenhaft als das Original, dafür umso wärmer. Das stampfende „Shirley“ der 70s-Rock-Band Mirrors mutiert dagegen auf halber Strecke zu einem schwelenden Krautrock-Slowjam. Natürlich sind die Unterschiede zum sonstigen Prozedere nicht gravierend, aber „TRIP“ zeigt genügend neue Facetten auf, um wieder einmal festzustellen: Wie schön, dass es Lambchop gibt! jl