„Life“ auf Arte: Im gesellschaftlichen Mikrokosmos eines Wohnhauses
Auf Arte und in der Arte-Mediathek ist jetzt die britische Serie „Life“ zu sehen, in deren Mittelpunkt die Menschen von vier Wohnungen eines Hauses in Manchester stehen.
„Life“ heißt die englischen Serie, und sie behandelt das Leben der Menschen aus vier Wohneinheiten eines Hauses. Manchester. Was auf den ersten Blick langweilig wirkt, entpuppt sich aber aufgrund des Drehbuchs, vor allem jedoch dank des hervorragenden Schauspiels aller Akteure als tiefgründige und gleichzeitig spannende Geschichte in einem Mikrokosmos der englischen Gesellschaft. Die BBC-Serie „Life“ läuft jetzt auf Arte und kann in der Arte-Mediathek gestreamt werden.
Ob auf die 70 zugehend oder noch mitten im Berufsleben stehend: Die Menschen in der Serie „Life“ haben Probleme, die altersübergreifend sind: Da ist Gail Rainolds (Alison Steadman, „The King’s Man – The Beginning“, „Stolz und Vorurteil“), die dermaßen konfus und hektisch mit dem Auto durch die Stadt brettert, dass sie beinahe eine andere Frau über den Haufen fährt. Wie es der Zufall so will: Es ist eine alte Freudin aus Schulzeiten. Dawn hat ein eigenes Unternehmen aufgebaut und ist beruflich noch immer erfolgreich unterwegs. Gail aber muss nicht nur erkennen, dass sie ihr Leben komplett der Familie geopfert hat, nein: Sie wird weder von ihrem Mann Henry (Peter Davison, „Gentleman Jack“) noch vom Rest der Familie respektiert und geachtet. Dann ist da David Aston (Foto, Adrian Lester, „Euphoria“), der seine verstorbene Frau Kelly nicht loslassen kann, weshalb sie ihm immer noch regelmäßig erscheint. Die hochschwangere Hannah (Melissa Johns) hatte vor neun Monaten einen One-Night-Stand mit Andy (Calvin Demba), ist jetzt aber mit Liam (Joshua James, „Black Mirror Staffel 5“, „The Ipcress File“) zusammen und steht somit zwischen zwei Männern. Einen Mann in ihrem Leben vermisst hingegen Bella Stone (Victoria Hamilton), doch plötzlich steht ihre Nichte Maya (Erin Kellyman, „Willow“) in der Wohnung, weil sich ihre Schwester Ruth die Pulsadern aufgeschnitten hat. Diese Eröffnungen hat alleine schon die erste Folge des Sechsteilers „Life“ zu bieten. Obwohl diese Plotansätze herkömmlich anmuten mögen, sind sie es in der Serie nicht, die vielmehr überraschend, einfühlsam und dennoch immer wieder auch mit Humor daherkommt und so zu überzeugen weiß.