„Atlas unserer spektakulären Körper“ von Maddie Mortimer
„Altlas unserer spektakulären Körper“ von Maddie Mortimer ist eine poetische Reise durch einen vom Krebs gezeichneten Körper.
„Atlas unserer spektakulären Körper“ von Maddie Mortimer ist unsere Buchempfehlung der Woche
Erfolgt der Tod in der ersten oder in der dritten Person? Die Antwort gibt Maddie Mortimer in ihrem Debütroman „Atlas unserer spektakulären Körper“ erst ganz am Ende. Eine Krebsdiagnose veranlasst Lia dazu, die Welt und ihre Vergangenheit neu zu ordnen – während Mortimer die Leser:innen mit der Kraft der Poesie durch den Körper der Familienmutter führt.
Fast magisch bahnt sich die sinnliche Sprache dieses Romans ihren Weg: Die Welt und ihre Körper klacken, zischen, prickeln in wunderschönen „Schmatz-Pamp-Glucksern“, und etymologische Ausflüge folgen auf anarchische Ausbrüche: durchgestrichene Sätze, verkleidete Wörter als Treppen, Wellen und Friedenstauben synchronisieren Inhalt mit Form.
Mit „Atlas unserer spektakulären Körper“ fragt Maddie Mortimer, ob der Tod in der ersten oder in der dritten Person erfolgt
Die Perspektive wechselt lange Zeit zwischen Körper (erste Person) und Lia (dritte Person), bis der Tumor schließlich die Überhand gewinnt – und alles miteinander zu verschwimmen beginnt. So öffnet sich eine wabernde Welt zwischen den Dingen, die es der zweiten Person ermöglicht, einzutreten. Diese Dreieinigkeit sollte es sogar schaffen, sich mit Lias strenger, konservativ-christlicher Mutter zu versöhnen.
Maddie Mortimer hat es auf unsere Liste der besten Bücher im März 2023 geschafft.