„Moonlight Concessions“ von Throwing Muses: Ein enttäuschendes Comeback

Kristin Hersh ist zurück mit einer ihrer ältesten Bands. Kann sie aus ihrer ins Alter gekommene Stimme noch etwas rausholen?
Manche Künstler:innen veröffentlichen ihre Werke mit einer Regelmäßigkeit, mit der andere ihre Socken wechseln. Kristin Hersh ist so eine Musikerin, die in verschiedenen Band-Konstellationen einen ständigen Output liefert. Nun mal wieder mit den Throwing Muses – immerhin eine der stilprägendsten Indierock-Bands der 1980er- und 90er-Jahre. Früher unter anderem mit Stiefschwester Tanya Donnelly in der Band, ist Hersh heute neben David Narciso am Schlagzeug und Bernard Georges am Bass der Kopf der Band: Sie schreibt und produziert die Songs, spielt Gitarre und singt.
Auf „Moonlight Concessions“ verdichtet Hersh Alltagsbeobachtungen zu knackigen Songzeilen und setzt streckenweise auf Schellenkranz, Streicher und Synthesizer. Zusätzlich lassen die Throwing Muses den einst dichten intensiven Sound zugunsten unverfänglicher Schrammelei links liegen. Auch Hershs Stimme klingt selbstredend nicht mehr wie vor 45 Jahren, als die Band sich gegründet hat, sondern mehr wie Patti Smith. Eine Entwicklung, die sie sich zunutze machen könnten, aber statt die einstige Punk-Haltung musikalisch zu untermauern, verlieren sich die Throwing Muses in Oberflächlichkeiten. Das macht „Moonlight Concession“ weder für alte noch für neue Fans empfehlenswert.