Nubya Garcia: Source
Ein Album, kein Mixtape: Trotz Nubya Garcias Broken-Beat-, Soul-, Dub- und afro-diasporischen Einflüssen wirkt „Source“ wie aus einem Guss.
Der Guardian hat geschrieben, Nubya Garcia sei die Leitfigur der ersten britischen Jazz-Generation, die „post-amerikanische“ Musik mache. Das kann vieles heißen, aber es bedeutet vermutlich: Jazz ist international. Eine grenzenlose Musik, die sich genauso von Londoner Dubstep wie von karibischer Folklore oder kolumbianischen Cumbia-Rhythmen inspirieren lässt.
Genau das hat die englische Saxofonistin getan. Garcia ist nach Bogotá geflogen, hat sich gleichgesinnte Gäste (z.B. von den gefeierten Kokoroko) mit ins Boot geholt, und mit ihrem bewährten Quartett gejammt, aus dem der furiose Keyboarder Joe Armon Jones (Ezra Collective) herausragt.
Garcia selbst führt in langen Bögen ihren stets bis zum Bersten gespannten Sax-Ton vor, der sie schon lange vor diesem Debütalbum zur gefragten Sessionplayerin in London gemacht hat. „Source“ möchte Nubya Garcia nicht als Mixtape verstanden wissen. Zu Recht: Trotz Broken-Beat-, Soul-, Dub- und afro-diasporischen Einflüssen fühlt sich die Platte wie aus einem Guss an.