Neues Jahr, neues Opernglück – die Highlights im Frühjahr 2023
Oper 2023: Was hat bald Premiere? Wir präsentieren fünf vielversprechende Produktionen zum Start des neuen Opernjahrs.
Von Adriana bis Orlando, von Berlin bis München – die Opernhighlights zum Jahresanfang.
Oper 2023: Komische Oper Berlin – „Ein Käfig voller Narren“
Premiere an der Komischen Oper: Zum 75. Geburtstag des Hause kehrt Barrie Kosky nach Berlin zurück. Seine Inszenierung von Jerry Hermans Musical „La Cage aux Folles“ verspricht Glitzer ohne Ende, spritzige Dialoge und Diversity mit Spaßfaktor zehn: Nachtklubbesitzer Renato und sein Lebensgefährte Albin sind auf alles gefasst – schlimm genug, dass der Sohn in konservative Kreise einheiraten will, jetzt stehen auch noch die künftigen Schwiegereltern vor der Tür …
Premiere ist am 28. Januar an der Komischen Oper Berlin
Oper 2023: Semperoper Dresden – „Attila“
Halb Europa hat Attila unterworfen. Nur Rom und die schöne Odabella fehlen dem Hun- nenkönig noch. Aber die starke Frau wird ihm zum Verhängnis … Historische Fakten verar- beitete Giuseppe Verdi genauso fantasievoll, wie es heute etwa Netflix tut. Sein Erfolgsrezept aus „Nabucco“ entwickelte er in „Attila“ weiter: mächtige Chöre als Gegenpol zu Ereig- nissen, die sich überschlagen. In Dresden ist die selten gespielte Oper als konzertante Auf- führung zu erleben.
Premiere am 4. Februar an der Semperoper Dresden
Oper 2023: Bayerische Staatsoper – „Dido und Aeneas“
Dido liebt Aeneas, aber Aeneas hat anderes im Sinn. Gegen seine Abenteuerlust ist die Königin machtlos. Ihre Trauer inspirierte Henry Purcell zu einer der schönsten Arien der Musikgeschichte. An der Bayerischen Staatsoper ist sein barockes Meisterwerk in Kombination mit Arnold Schönbergs „Erwartung“ zu erleben. So bietet die Bayerische Staatsoper Leiden- schaft aus zweieinhalb Jahrhunderten als besonderes Geschenk für Opern-Fans und -Neueinsteiger.
Premiere am 29. Januar an der Bayerischen Staatsoper München
Deutsche Oper am Rhein – „Adriana Lecouvreur/La Sonnambula“
Unter den spektakulären Operntoden rangiert „Adriana Lecouvreur“ von Franceco Cilea ganz weit vorne. Die Heldin riecht an einem ver- gifteten Veilchenstrauß und stirbt. Auch die Schlafwandlerin aus Vincenzo Bellinis „La Sonnambula“ gerät in Bedrängnis; zum Glück geht im Schweizer Dorfidyll alles gut aus. Die Deutsche Oper am Rhein zeigt zwei Frauen in Gefahr: Tragödie in Duisburg, Happy End in Düsseldorf.
Premieren am 14. Januar am Theater Duisburg (Cilea) und am 26. Februar am Opernhaus Düsseldorf (Bellini).
Oper Frankfurt – „Orlando“
Der Name ist Programm: Orlando furioso – der rasende Roland. Händels hochemotionaler Held ist permanent im Ausnahmezustand: Liebeswahn, Eifersucht, Ohnmacht. Musikalisch geht die Partie so ins Extreme, dass der Sänger der Uraufführung am Ernst der Oper zweifelte. Heute scheint der Fall klar: Borderliner. Das Opernhaus des Jahres 2021/22 schickt „Orlando“ ins Rennen um den neuen Spitzentitel unter Deutschlands Musiktheatern. Premiere am 29. Januar an der Oper Frankfurt