Pale Honey: Some Time, alone
Mit ihrem hypnotisierenden Minimalismus gelten Pale Honey als Erneuerer des Alternative Rock. Doch leider fehlt „Some Time, alone“ der Elan.
Minimal Rock klingt wie ein Genre, das mit geringem Aufwand große Effekte erzielt. Für Pale Honey mag das stimmen: Das schwedische Duo gilt seit seinem 2014 veröffentlichten Debütalbum als Erneuerer des Alternative Rock. Auch, weil die Göteborgerinnen Nelly Daltrey und Tuva Lodmark betont lässig ihren Sound zwischen Garbage und Sleater Kinney schwelen lassen. Auf dem dritten Album „Some Time, alone“ kommen außerdem Cocteau Twins, Joy Division und La Boum dazu. Pale Honey geben sich schon im eröffnenden Titeltrack als zu cool, um an Gitarre und Schlagzeug auszuflippen.
Auch die von Produzent Anders Lagerfors beigesteuerten Bass- und Elektronikspuren fallen kaum aus dem Rahmen. Das kann schnell lethargisch werden, wirkt bei Pale Honey aber vor allem hypnotisierend. „Friends“ lässt einen sich selbstvergessen auf einer leeren Tanzfläche bewegen, „Bad“ überzeugt mit flanierendem Bass und mäanderndem Gesang, und „Beat me“ ist ein apathisch gehauchtes Glanzstück, das vergessen lässt, dass „Some Time, alone“ in weiten Teilen nach zu wenig Elan klingt. Aber das ist dann wohl das Erfolgskonzept des Minimal Rock.